Sleepless in Germany

Autorin: Vera Sternsee (adam+eva)

Schlaf ist lebensnotwendig für die Regeneration von Körper und Geist. Jeder dritte Bundesbürger schläft schlecht.
Viele Menschen greifen bei Schlaflosigkeit unkritisch zu Schlafmitteln. Oftmals sind die Tabletten nicht einmal vom Arzt verschrieben, sondern vom Partner oder Nachbarn gegeben worden.
Dies kann jedoch sehr gefährlich sein, da jeder Mensch anders auf Schlafmittel reagiert.

Durch die Wirkstoffe wird der Schlaf erzwungen, dies geht zu Lasten des nächsten Tages.
Man fühlt sich benommen und müde, als hätte man die Nacht schlaflos verbracht. Der Effekt wird als Hang-over bezeichnet. Darüber hinaus steigt das Risiko einer Arzneimittelabhängigkeit, wenn das Medikament über einen längeren Zeitraum unkontrolliert eingenommen wird.

Man unterscheidet zwischen Ein- und Durchschlafstörungen, wobei auch eine kombinierte Form auftreten kann.
Bei länger andauernden Schlafstörungen mit einer Dauer von mehr als drei Wochen, empfiehlt es sich, einen Arzt zu konsultieren, um die Ursache herauszufinden und eine innere Erkrankung auszuschließen.
Chronische Schmerzen, Depressionen, Schilddrüsen- oder Lungenerkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Störungen können Schlafstörungen verursachen.
Zu den häufigsten Schlafstörungen gehört die sogenannte Schlafapnoe. Wiederholte kurze Atemaussetzer verhindern einen Tiefschlaf und sind für die Tagesmüdigkeit verantwortlich.
In erster Linie ist es wichtig, die Ursache für die Schlafstörung zu klären.

Bei leichteren Schlafstörungen helfen Ihnen unsere Tipps für einen erholsamen Schlaf.

  • Meiden Sie späte oder schwere Mahlzeiten.
    Für Schichtarbeiter empfiehlt es sich feste Essenzeiten und Pausen auch über Nacht- und Wechselschicht einzuhalten.
    Eine ernährungsphysiologisch ausgewogene Ernährung mit magerem Fleisch, Fisch oder Eier, Gemüse, Salate, Kartoffeln und Reis ist sinnvoll. Ebenfalls sollten Zwischenmahlzeiten mit Milchprodukten und Obst eingenommen werden.
  • Möglichst einige Stunden vor dem Zubettgehen keinen Kaffee oder schwarzen Tee mehr trinken. Kurz vor dem Schlafen nicht mehr rauchen, da Nikotin anregend wirkt. Auf Alkohol weitgehend verzichten. Man schläft nach Alkoholgenuss zwar schneller ein, jedoch wird die Erholungsphase gestört und man wacht am anderen Morgen früher wieder auf.
  • Vor dem zu Bett gehen mindestens 30 Minuten zur Ruhe kommen: Spaziergang, ruhige Musik und entspannende Gespräche sind förderlich. Auf kreislaufanregenden Sport verzichten.
  • Warme Milch mit Honig, Baldrian, Melisse, Hopfen, Johanniskraut, Passionsblume oder Lavendelblüten in Form von Tees wirken schlaffördernd.
  • Ein warmes, wohliges Bad mit einer Badetemperatur von 34°C - 36° C und Badezusätze wie Melisse und Hopfen sind sehr beruhigend.
  • Versuchen Sie sich geistig zu entspannen. Autogenes Training, Yoga, Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen sind förderlich.
  • Sollten Sie einmal nicht einschlafen können, zwingen Sie sich nicht dazu. Stehen Sie wieder auf und genießen Sie die gewonnene Zeit bei einem Tee und einem guten Buch.
  • Ein Einschlafritual bringt wiederkehrende Sicherheit und Entspannung, z. B. Musik hören, ein kleiner Snack oder Zurechtlegen von Kissen und Decken.
  • Nicht zu lange im Bett liegen. Ein Erwachsener benötigt im Durchschnitt 7 Stunden, ein alter Mensch 5-6 Stunden Schlaf.
Übrigens sollten Sie bei Einschlafstörungen auf einen Mittagsschlaf verzichten.
Auch Appetitzügler bewirken einen schlechtern Schlaf, da sie das Nervensystem anregen.

  • Die Einschlaftemperatur sollte 18° C nicht überschreiten. Lüften Sie ihr Schlafzimmer ausreichend. Auch Abdunkelung und Lärmreduktion ist wichtig.
  • Ein gutes Bett, eine einladende Matratze und Wohlfühl-Bettwäsche sind wichtig für einen erholsamen Schlaf.

Wir wünschen Ihnen eine geruhsame Nacht.