UKJ-Chirurgen transplantieren 14-jährigem Teilleberspende

Uniklinik Jena

Junge erhält Organspende von seiner Mutter / Spenderin und Empfänger sind wohlauf

Jena 06.04.11 Mit einer Teilleberspende retteten die Chirurgen am Universitätsklinikum Jena einem 14-jährigen in akuter Notlage das Leben. Ein solcher Eingriff bei Kindern wird nur an sehr wenigen Transplantationszentren in Deutschland durchgeführt. 
Der an Mukoviszidose erkrankte Junge aus Jena wurde im Februar mit akuten Blutungen an den durch die Erkrankung stark geschädigten Blutgefäßen an Speiseröhre und Magen im UKJ eingeliefert. "Die einzige Chance auf eine Rettung war in dieser Situation eine Lebertransplantation", erklärt Prof. Dr. Utz Settmacher, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie. In dieser Notlage entschieden sich die Lebertransplanteure gemeinsam mit den Kinderchirurgen für eine Lebendspende, bei der dem Jugendlichen ein Teil der Leber seiner Mutter übertragen wurde.
Für die Mutter kam die Frage nach einer Spende nicht überraschend. Seit Jahren ist Johannes in der Mukoviszidose-Ambulanz der Jenaer Kinderklinik in Behandlung. Die fortschreitende Leberschädigung und die absehbar notwendige Transplantation war Ärzten und Angehörigen bekannt. Dass dieser Ernstfall dann so schnell eintrat, kam aber für alle überraschend.
"Wir mussten schnell handeln, denn der Junge hatte lebensgefährliche Blutungen", erklärt Prof. Felicitas Eckoldt, Direktorin der Kinderchirurgie am UKJ, die Situation. Der 14-jährige leidet seit seiner Geburt an Mukoviszidose, in deren Folge sich ein chronischer Umbau der Leber mit Entwicklung einer Zirrhose einstellte. Fast fünf Stunden lang operierte das Team um Prof. Eckoldt und Prof. Settmacher, um die Hälfte der mütterlichen Leber dem Sohn einzusetzen. Der Eingriff verlief ohne Komplikationen, Spenderin und Empfänger vertrugen die Operation sehr gut. Wenige Tage danach war die Mutter bereits wieder auf den Beinen. Auch Johannes, der Ende März nochmals zu einer kurzen Nachbehandlung in der Kinderchirurgie am UKJ war, geht es sehr gut. "Kein Vergleich zu vorher", betont seine Mutter, die sich zusammen mit ihm in der Kinderchirurgie sehr gut aufgehoben fühlt.
"Wir freuen uns sehr, dass es sowohl Johannes als auch seiner Mutter in der jetzt mit der Entfernung einer Drainage abgeschlossenen Frühphase nach der Transplantation so gut geht", zeigt sich Prof. Eckoldt zufrieden.