In Rheinland-Pfalz/Saarland, Sachsen-Anhalt/Thüringen und in Sachsen ist die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser 2009 am besten

Unklar ist aber, weshalb z.B. in Bayern mit ähnlicher Bevölkerungsdichte wie Niedersachsen/Bremen 15% mehr Krankenhäuser je Einwohner benötigt werden und rund 40% mehr als in Ostdeutschland. Dies trifft auch auf andere Regionen zu. Damit werden unwirtschaft liche Strukturen dauerhaft am Leben gehalten – zu Lasten der restlichen Marktteilnehmer. Wenn die Versorgung auf hohem Niveau auch mit weniger, aber größeren und wirtschaft licheren Krankenhausstandorten und darüber hinaus ohne Gefährdung der Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann, stellt sich die Frage nach dem Motor der dafür notwendigen Marktbereinigung. Hierbei besteht das Problem, dass davon zwar eine breite Mehrheit von Krankenhäusern und Bürgern profi tieren, aber eine kleine Minderheit verlieren würde.

Während sich die Mehrheit jedoch nicht organisiert, werden sich die betroff enen Krankenhäuser und Kommunen sehr lautstark gegen jede Strukturveränderung zu Wort melden. Insofern wird die Kommunalpolitik eine Marktbereinigung nicht unterstützen. Aber auch die Landespolitik kann hier kaum mit positiven Wählerstimmen rechnen und wird sich zurückhalten. Indirekt könnten die Banken in ihrer Funktion als Fremdkapitalgeber Katalysator einer Marktbereinig sein, indem sie Investitionsentscheidungen von Krankenhäusern über die Kreditvergabe bzw.

Nicht-Vergabe maßgeblich mitbestimmen. Sie unterstützen damit eine effi ziente Kapitalallokation im Krankenhausbereich. Nichtsdestoweniger wäre es hilfreich, wenn auch die über die Krankenversicherungen gebündelte Nachfrage nach Krankenhausleistungen stärkeren Einfl uss auf das Leistungsangebot nehmen könnte. Damit könnte die Marktbereinigung im Sinne der Patienten und Beitragszahler erfolgen. Vor dem Hintergrund der Passivität der Politik erscheinen daher Elemente des selektiven Kontrahierens von Krankenversicherungen unumgänglich.

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