Hallesche Zahnmediziner starten Kooperationsprojekt in Tansania

"Ausgerüstet mit persönlichen Erfahrungen auf dem Ge-biet der Entwicklungsarbeit, einem guten und schlüssigen Konzept, motivierten Menschen und dem Gedanken mehr zu erreichen durch kontinuierliche Arbeit, die auf kleinen Schritten basiert, wollen wir ein zahnmedizinisches Hilfs-projekt in Njombe ins Leben rufen", sagt Dr. Christian Wegner, Assistenzzahnarzt an der Universitätspoliklinik für Zahnärztliche Prothetik. Dieses Projekt soll mit Hilfe von Prophylaxemaßnahmen in Kindergärten und Schulen, Eltern- und Lehrer-instruktionen, Kariesfrühdiagnostik, Hygienemaß-nahmen und der Vermittlung zahnmedizinischen Wissens an die Ärzte vor Ort umgesetzt werden. "Unser Ziel ist nicht der "Extraktionstourismus" in so genannte "Dritte-Welt-Länder", um Studierende chirurgische Maßnahmen erproben zu lassen, sondern ein Sys-tem der primären Grundversorgung zu schaffen." Ziel sei es, langfristig zu helfen, gemeinsam mit tansanischen Kollegen, um Hilfe zur Selbsthilfe zu geben.

Tansania ist ein ostafrikanisches Land am Indischen Ozean. Es wird nördlich von Kenia und Uganda begrenzt. Im Westen befinden sich Ruanda, Burundi und die Demokratische Republik Kongo. Die südliche Grenze Tansanias wird von Sambia, Malawi und Mosambik gebildet.

Das Gesundheitssystem Tansanias wird von großen Problemen heimgesucht. Oft sind staatliche Krankenhäuser überbelegt und verfügen über ungenügend entlohntes und ausgebildetes Personal. Dr. Wegner; "Dies ist nicht zuletzt Folge einer unkoordinierten Entwicklungshilfe." Dabei drängen jährlich Famulanten und Freiwillige in das Land und behandeln die Patienten untengeldlich. Das hat zur Folge, dass die Löhne der Ärzte und Zahnärzte ins Bodenlose sinken, daher entscheiden sich immer mehr qualifizierte Ärzte und Zahnärzte das Land zu verlassen, um in Südafrika, Europa oder in Amerika zu arbeiten.

Das Ziel des halleschen Projektes in der ländlichen Region Njombe fernab der Ballungszentren ist eine Kooperation zwischen der einheimischen Bevölkerung, den Kollegen vor Ort und den halleschen universitären Strukturen. "Wir bieten den Kollegen und der Bevölkerung Fortbildungsveranstaltungen an. Diese werden durch qualifiziertes und erfahrenes Lehrpersonal unserer Universitätsklinik gehalten." Bei allen Bemühungen sei es entscheidend, ein systematisches Prophylaxeprogramm zu installieren, das den Kreislauf der Zahnzerstörung unterbrechen kann. Der Arbeitsmarkt für einheimische Zahnärzte soll nicht behindert werden. "Wir streben vielmehr an, die Qualität der Behandlung durch moderne Lehre verbessern zu können, zusätzlich hoffen wir durch Aufklärungsmaßnahmen im Bereich der Infektionsprophylaxe tätig zu werden."

Das Projekt finanziert sich nur durch Spenden:

Spendenkonto:
Interessenvertretung Zahnmedizin
Konto-Nr.: 5307517
BZL 86070024
Deutsche Bank Halle/Saale

Text: Dr. Wegner
Foto: Freya Vorwerk