Die Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie bekommt ein Kunstherz-Mobil

Mit dem Kunstherz-Mobil und unserem Einsatz mit Herzblut sind wir schneller bei Patient*innen

Die Universitätsklinik für Herz-und Thoraxchirurgie unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Wippermann hat ein Kunstherz-Mobil erworben. So können Kunstherz-Patient*innen, die nicht zu den regelmäßigen Untersuchungsterminen kommen können, von geschultem Pflegepersonal auch zu Hause versorgt werden. In den ersten Wochen nach Implantation werden Patient*innen von erfahrenen Teams von Ärzten, Schwestern, Pflegern, Kardiotechnikern und Physiotherapeuten begleitet. Ganz wichtig ist nach dieser Rehabilitationsphase die Nachbetreuung der Patient*innen durch die Kunstherzambulanz.

Genau hier kommt das Kunstherz-Mobil zum Einsatz

Aktuell gibt es in der Universitätsklinik für Herz-und Thoraxchirugie 40 Kunstherz- Patient*innen, die ambulant angebunden sind. Dr. Thorsten Staack, Leiter des VAD-Programms, ventrikuläres Unterstützungssystem – kurz VAD oder „Kunstherz“ – freut sich, dass die Klinik mit dem Kauf dieses Kunstherz-Mobils Hausbesuche gewährleisten kann, wenn Patient*innen nicht in die Ambulanz kommen können. So ein Versorgungsprogramm, angeboten wie in der Universitätsmedizin Magdeburg, ist in Sachsen-Anhalt einzigartig und auch in Deutschland gibt es nur wenige Krankenhäuser, die einen Service mit Kunstherz-Mobil anbieten. „Insbesondere wenn Patienten frisch aus der Reha nach Hause entlassen werden ist es wichtig, dass wir den Patient*innen zu Hause eine kleine Starthilfe geben“, so Dr. Staack.

Prof. Dr. Jens Wippermann betonte, dass Kunstherz -Patient*innen ein Leben lang von der Klinik versorgt werden und normalerweise mindestens viermal im Jahr zur Kontrolle in die Klinik kommen. Auch hier käme das Kunstherz-Mobil zum Einsatz. „Wenn die Patienten in diesem Fall nicht kommen können, fahren wir zu ihnen. Das heißt mit diesem Service werden auch langjährige Patient*innen versorgt“, so Prof. Wippermann.

Schwester Maxi vom Kunstherzteam freut sich ebenfalls über den neuen Flitzer, der mit den entsprechenden Logos unverkennbar seinen Einsatzbereich verrät. Nächste Woche startet sie ihre erste Patient*innen-Route mit dem neuen Auto und wird zweimal die Woche in der Region Sachsen-Anhalt und in Teilen Niedersachsens unterwegs sein. Zudem absolviert sie nicht nur Hausbesuche, sondern auch Besuche in den Rehakliniken, um einerseits VAD-Visiten, aber andererseits auch Schulungen mit den Patient*innen und dem ärztlichen und pflegerischen Personal durchzuführen. Gleich am Tag der Abholung vom Autohaus konnte Schwester Maxi ihre erste Probefahrt Richtung Universitätsmedizin absolvieren.

Info Kunstherz

Ein Kunstherz ist eine mechanische Pumpe, die eingesetzt wird, wenn die natürliche Pumpfunktion des Herzens, also die Herzleistungsfähigkeit extrem eingeschränkt ist. Einige Symptome der Herzschwäche lassen sich heutzutage auch durch Medikamente, Schrittmacher und Defibrillatoren behandeln, jedoch ist das Fortschreiten der Erkrankung manchmal unaufhaltsam.

Die Kunstherzsysteme bieten seit einigen Jahren die Möglichkeit, den Blutkreislauf dauerhaft zu verbessern und haben auch Anerkennung als langfristige Therapiemöglichkeit für diese Patientengruppe erlangt. Am Magdeburger Universitätsklinikum wurden bereits 60 solcher Systeme implantiert. Diese künstlichen Pumpen sind für diese Patienten die letzte Möglichkeit, ihr Leben zu verlängern und zu verbessern.