Neue Wege, um Glaukom besser erkennen und behandeln zu können

Trainingsnetzwerk verbindet junge Augenforscher aus fünf Nationen miteinander

Magdeburger Wissenschaftler bearbeiten gemeinsam mit internationalen Partnern ein EU-gefördertes Projekt zur Ausbildung von jungen Forschern auf dem Gebiet der Augenheilkunde, speziell zur Untersuchung des Glaukom.

Das internationale Trainingsnetzwerk „EGRET-Plus“ (European Glaucoma Research Training Program-Plus) wird bis Ende 2019 mit insgesamt 3,8 Mio. Euro als EU-Projekt gefördert. Die Auftaktveranstaltung fand vom 30. März bis 1. April 2016 statt. Die Projektleiter aller beteiligten Einrichtungen, darunter auch Ärzte der Otto-von-Guericke-Universität, trafen sich in der holländischen Stadt Coevorden zu diesem Kick-off-Meeting, um die Schwerpunkte des Trainings und die nächsten Projektschritte zu beraten.

Das Trainingsnetzwerk verbindet acht Universitäten und Unternehmen aus fünf Nationen und wird vom University Medical Center Groningen aus den Niederlanden koordiniert. 15 Doktoranden, darunter drei Doktoranden der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, werden über jeweils drei Jahre ausgebildet.

Glaukom, auch bekannt als Grüner Star, ist eine weit verbreitete neurodegenerative Augenkrankheit. Sie beginnt schleichend, verläuft schmerzlos und ist äußerlich nicht erkennbar. Wenn die Krankheit nicht ärztlich behandelt oder zu spät entdeckt wird, führt Glaukom zu einem Verlust der Sehfähigkeit und somit zu einer wesentlichen Minderung an Lebensqualität für die betroffenen Menschen. „In Anbetracht der Komplexität der Krankheit wird für wesentliche Fortschritte in Diagnostik und Therapie eine neue Generation von Forschern benötigt, die ein weitreichendes Verständnis der verschiedenen Bausteine zur Erforschung des Glaukoms und des alternden Sehsystems hat“, betont Prof. Dr. Michael Hoffmann, der zusammen mit Dr. Lars Choritz das Projekt an der Universitätsaugenklinik Magdeburg leitet und die Doktoranden betreut. Aktuell liegen entscheidende Kenntnisse aber nur in Fragmenten vor, was die effektive Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern deutlich erschwert. Prof. Hoffmann: „Gut ausgebildete Teams von Glaukomforschern sind daher ausschlaggebend, um vorhandenes Wissen zu integrieren und auszuweiten und so letztendlich den Patienten wesentlich besser helfen zu können.“

In den Untersuchungen der Teilnehmer des internationalen Trainingsnetzwerkes geht es um die Entwicklung neuer Werkzeuge für die Früherkennung und Verlaufskontrolle von Glaukom, um innovative Ideen zur Entwicklung und Umsetzung neuer Therapieansätze, die Aufdeckung von Zusammenhängen unterschiedlicher neurodegenerativer Erkrankungen sowie die Verbesserung des gesunden Alterns.

Das Projekt wird gefördert durch das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation – Horizont 2020 mit dem Marie Skłodowska-Curie Zuwendungsvertrag Nr. 675033.

Projektleiter:


Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Medizinische Fakultät/ Universitätsaugenklinik

Prof. Dr. rer. nat. Michael Hoffmann
Tel.: 0391- 6713585
E-Mail: michael.hoffmann@med.ovgu.de

Dr. med. Lars Choritz
Tel.: 0391 - 6721735
E-Mail: lars.choritz@med.ovgu.de