Erste Amyloid-Antikörper-Infusion in Magdeburg: Neuer Meilenstein in der Alzheimer-Therapie
PRESSEMITTEILUNG des Universitätsklinikums Magdeburg A.ö.R.
Nr. 84/2025
Magdeburg, 11.09.2025
In der Universitätsklinik für Neurologie Magdeburg wurde am 9. September erstmals ein Patient mit dem neu zugelassenen Medikament Lecanemab (Handelsname: Leqembi) behandelt. Damit steht Betroffenen in der Region erstmals eine krankheitsmodifizierende Therapie gegen Alzheimer zur Verfügung.
Die Gedächtnissprechstunde der Uniklinik Magdeburg ist eine Kooperation aus der Universitätsklinik für Neurologie und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen Magdeburg (DZNE). Es besteht somit eine starke Vernetzung zwischen klinischer Versorgung und wissenschaftlicher Begleitung. So wollen beide Einrichtungen neue Behandlungsansätze bei neurodegenerativen Erkrankungen etablieren und durch gemeinsame Fortbildungen, Hospitationen und Symposien den Wissenstransfer fördern.
Das Besondere: Lecanemab greift direkt in den Krankheitsprozess ein und kann das Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung deutlich verlangsamen. Dies eröffnet vor allem Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen oder einem beginnenden dementiellen Syndrom neue Perspektiven. Besonders profitieren jüngere Betroffene mit noch geringer Symptomatik.
Um die Behandlung zu ermöglichen, hat die Gedächtnissprechstunde der Universitätsmedizin Magdeburg gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) eine neue Infusionsstruktur geschaffen. Vier moderne Infusionsplätze stehen dort nun für Patientinnen und Patienten bereit.
"Die Zulassung von Lecanemab ist ein echter Durchbruch in der Alzheimer-Therapie. Wir können unseren Patientinnen und Patienten nun erstmals ein Medikament anbieten, welches ursächlich in den Krankheitsprozess eingreift", sagt das Team der Gedächtnissprechstunde.
Mit der ersten Infusion in Magdeburg reiht sich die Universitätsmedizin in die bundesweite Einführung dieser neuen Therapie ein - und setzt zugleich ein starkes Signal für die Zukunft der Alzheimer-Behandlung in Sachsen-Anhalt.
Foto: Dr. med. Michaela Butryn (Neurologin), ein Patient der Gedächtnissprechstunde, Pfleger Jonas Reuter sowie Dr. med. Wenzel Glanz (Leitender Arzt der Gedächtnissprechstunde). Fotografin: Melitta Schubert/UMMD