Abrechnen per Mausklick

Berlin, 22. Juli 2010 – Rund 22.000 Arztpraxen übermitteln ihre Abrechnung bereits elektronisch an ihre Kassenärztliche Vereinigung (KV). Damit nutzt bislang fast jeder fünfte ambulant tätige Arzt und Psychotherapeut die Vorteile der Online-Abrechnung. Ab dem 1. Quartal 2011 wird das für alle Pflicht. Die Abrechnung für erbrachte Leistungen soll dann elektronisch an die jeweilige KV übermittelt werden. "Dies spart vor allem Zeit und Kosten", betont der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Carl-Heinz Müller.

Bei der Online-Abrechung schickt der Arzt beziehungsweise Psychotherapeut seine Abrechnungsdatei einfach per Mausklick an die jeweilige KV, die die Daten zur Honorarverteilung weiterverarbeitet. Er erhält von der KV eine sofortige Empfangsbestätigung, eventuelle Fehler in der Abrechnung lassen sich bei den meisten KVen umgehend erkennen und beheben. Die Sammelerklärung kann weiterhin auf Papier oder elektronisch abgegeben werden.

Zur Online-Abrechnung werden die Praxen bundesweit mit den Rechenzentren der jeweiligen KV vernetzt. Die Übermittlung der sensiblen Abrechnungsdaten erfolgt über einen speziellen Zugang. Dabei können die Ärzte zwischen unterschiedlichen Anbindungsmöglichkeiten wählen: Höchste Sicherheit bietet dabei das KV-SafeNet*, das zur sicheren Datenübertragung eine sogenannte Blackbox benutzt. Mit diesem Anschluss können Vertragsärzte auch auf alle KV-übergreifenden Online-Angebote zugreifen und diese von verschiedenen Praxisrechnern aus gleichzeitig nutzen. Bereits heute nutzen rund 13.000 Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten KV-SafeNet* als sichere Anbindungsvariante zur KV. Einige KVen haben dazu spezielle Förderprogramme aufgelegt.

"Nach der Anbindung können Ärzte und Psychotherapeuten nicht nur online abrechnen, sondern auch von allen anderen Online-Angeboten, etwa der Online-Kommunikation, profitieren. Dies erleichtert ihnen den Praxisalltag", erläutert Müller. Ab Januar zählt zum Beispiel der E-Mail-Dienst zu diesen Mehrwertdiensten. Mit ihm können Arztbriefe innerhalb der Praxissysteme verschickt und gespeichert werden. Außerdem können Ärzte Patienteninformationen, zum Beispiel des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ), direkt online abrufen. "Die Online-Anbindung macht das Praxis- und Patientenmanagement einfacher und baut deutlich Bürokratie ab", erklärt Müller.

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