Online-Beratung für Krebskranke und Angehörige

Das Internet hat sich in den letzten Jahren zu einem Alltagsmedium entwickelt und auch für den Beratungsbereich einen großen Bedeutungszuwachs erlangt. Die SAKG möchte ihr derzeitiges psychosoziales Beratungsangebot an der individuellen und gesellschaftlichen Situation der Ratsuchenden orientieren und die Onlineberatung als ergänzendes und alternatives Angebot zur Telefon- und persönlichen Beratung erproben.

Innerhalb des Projektes wird die psychoonkologische Beratung unter der Adresse www.krebsberatung-online.de in dialogischer Form angeboten. Das heißt, dass die Online-Beratung verschlüsselt per E-Mail (Mailberatung), in verschlüsselten Einzel- oder Gruppenchats (mit Termin) und in moderierten Foren (Moderierter Gruppenchat) erfolgt.

Inhaltlich können die Ratsuchenden analog zur ambulanten Beratung vor Ort z. B. Informationen zu allgemeinen Themen (Nachsorgeangebote, Selbsthilfegruppen, Broschüren- und Literaturempfehlungen, Einrichtungen der onkologischen Versorgung) erfragen. Ebenso können Aspekte sozialrechtlicher Unterstützungsmöglichkeiten während einer Krebserkrankung (z. B. Rehabilitation und Erwerbsunfähigkeitsrente, Kranken- oder Pflegegeld, Schwerbehindertengesetz und andere finanzielle Unterstützungen) innerhalb der Onlineberatung wichtige Beratungsthemen sein. Anfragen zu psychologischen Themen, z. B. das Besprechen belastender Gefühle und Gedanken oder das Erkennen und Mobilisieren von Ressourcen, werden ebenfalls beantwortet.

Dieses Online-Angebot richtet sich an Krebsbetroffene und ihre Angehörigen, die eventuell keine entsprechende Einrichtung vor Ort oder in unmittelbarer Nähe erreichen können oder wollen. Auch ein Personenkreis, der eher eine orts- und zeitunabhängige Beratungsmöglichkeit nutzen möchte, lieber schreibt als redet oder anonym bleiben möchte, wird durch diese Art der Beratung angesprochen. Generell werden jedoch Ratsuchende dieses Angebot nutzen, die mit der internetbasierten Kommunikation sehr vertraut sind.

Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet, um festzustellen, wie informiert die Nutzer im Vorfeld der Online-Beratung sind und wie ihnen dieses Angebot zusagt. Der Ratsuchende bekommt zwei Fragebögen, wobei er einen im Vorfeld und einen nach der Beratung anonym ausfüllen kann. Das Team um Prof. Dr. med. Dirk Vordermark und Dr. Yvonne Paelecke-Habermann von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Universitätsklinik für Strahlentherapie wertet die Fragebögen in regelmäßigen Abständen aus. Die Teilnahme an dieser Studie ist für die User freiwillig.