Teemischungen

Tee liegt voll im Trend, das beweist zumindest der Anstieg des Teekonsums in den letzten Jahren. Manchmal schmecken Kräutertees ja auch ganz gut, aber das eigentliche Ziel ist die unterstützende Therapie von Krankheiten oder Befindlichkeitsstörungen.

In erster Linie wirken die Heilkräuter im Tee und die getrunkene Flüssigkeit unterstützt dann die Heilung. Arzneitees müssen immer zuverlässig und gleich gut wirken. Deshalb sind die Apotheker dazu verpflichtet, die verwendeten Arzneipflanzen nach den Regeln des deutschen Arzneibuchs zu verarbeiten. Dieses schreibt Höchstmengen, Wirkstoffgehalt, Pflanzenarten und Pflanzenteile für die Teemischungen vor. Wenn die Ware diesen Anforderungen nicht entspricht, darf sie nicht verarbeitet oder verkauft werden.

Wer die Kraft der Arzneitees nutzen will, hat 3 Möglichkeiten:

  • Filterbeutel aus der Apotheke enthalten Arzneipflanzen oder Teemischungen in einer genau festgelegten Menge. Die Qualität ist genau so hoch wie bei loser Ware, denn auch für Filterbeutel gelten die Bestimmungen des Arzneibuches.
  • Loser Tee ist umständlicher in der Zubereitung, ßausserdem kann man Fehler bei der Dosierung machen.
  • Tassenfertige Instant-Tees sind noch schneller in der Anwendung als Filterbeutel: einfach mit heißem Wasser übergießen. Man glaubt es kaum, aber sogar im Instantpulver ist die volle Heilkraft der Arzneipflanzen enthalten.

Heilprozesse mit Kräutertee zu unterstützen, ist immer eine gute Idee. Bereiten Sie das Getränk nur immer frisch, dann ist es auch egal, ob Sie eine tassenfertige oder eine selbstgemachte Zubereitung wählen. Wenn der Tee zu lange steht, können die wirksamen Bestandteile verfliegen und die Wirkung geht verloren.

Lagerung

Wenn Teemischungen falsch gelagert werden, kann die heilende Wirkung schnell verloren gehen. Deshalb sollten Sie folgendes beachten:

Zum Aufbewahren loser Heilkräuter eignen sich Metall- oder Glasbehälter, die vor Licht, Feuchtigkeit und Wärme schützen. Behälter aus Kunststoff sollte man nicht verwenden, weil sie ätherische Öle und andere Inhaltsstoffe der Heilpflanzen aufsaugen können. Achten Sie auf einen dichten Verschluß, denn auch Insekten haben eine ganz besondere Vorliebe für Teebestandteile. Außerdem können bei einem nicht gut verschlossenen Gefäß die Pflanzenbestandteile Feuchtigkeit anziehen und dann einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze darstellen. Mischen Sie die Kräuter regelmäßig durch, denn im Laufe der Zeit sinken die schweren Bestandteile nach unten – und beim Aufbrühen fehlt dann ein Teil der wirksamen Substanzen.

Filterbeuteltees können einige Zeit, aber nicht auf Dauer in der Originalverpackung aufbewahrt werden.

Instantpulver muss fest verschlossen werden, denn sie ziehen extrem stark Feuchtigkeit an. Schon bei normaler Luftfeuchtigkeit kann es leicht verklumpen, wenn es nicht sorgfältig verschlossen ist.

Zubereitung

Ein Tee lässt sich auf verschiedene Weise „kochen“. Das hängt unter anderem von der Form der Aufbewahrung und von der Beschaffenheit der Teepflanze ab. Es gibt 3 Methoden, um Ihren Tee herzustellen:

  • Aufguss (Infus)
    Geben Sie die vorgeschriebene Menge der Arzneipflanze oder Teemischung in ein hitzebeständiges Glas- oder Keramikgefäß. Dann gießen Sie die vorgeschriebene Menge kochendes Wasser (meist 150 ml oder eine Tasse) über Ihre Teemischung. Lassen Sie diese etwa 10 Minuten abgedeckt ziehen.
  • Abkochung (Dekokt)
    Setzen Sie die Kräutermischung (vor allem Hölzer, Rinden und Wurzeln, die ihre Inhaltsstoffe nur sehr schwer abgeben) mit kaltem Wasser auf den Herd, bringen Sie das Wasser zum Kochen und lassen Sie es dann noch etwa 5 bis 10 Minuten weiterkochen.
  • Kaltauszug (Mazeration)
    Arzneipflanzen wie Malve oder Eibisch enthalten hitzequellende Schleimstoffe – hier empfiehlt sich ein Kaltauszug. Das bedeutet, Sie übergießen den Tee mit kaltem Wasser und lassen die Mischung dann 5 bis 7 Stunden lang ziehen. Zum Trinken wird der Tee auf Trinktemperatur erwärmt.

Wie viele Tassen Tee sollen am Tag getrunken werden?

Als Faustregel gilt: 2 bis 3 Tassen Tee am Tag stellen die Mindestmenge dar. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen: Bei einem Abführtee wird in der Regel eine geringere Menge getrunken, während es bei einem Erkältungstee lieber etwas mehr sein sollte.

Zu welcher Tageszeit wird der Tee eingenommen?

Die Uhrzeit spielt bei der Teebehandlung eine ganz wichtige Rolle. Entscheidend ist die Heilanzeige:
Appetitanregende Tees müssen mindestens 30 Minuten vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Teemischung muss im Magen und im Zwölffingerdarm erst wirken können.
Ein Nierentee, der meist auch eine entwässernde Wirkung entfaltet, wird aus verständlichen Gründen nicht mehr nach 20 Uhr eingenommen.
Im Übrigen gilt: Der Tee wird morgens nüchtern und abends vor dem Schlafengehen getrunken - jeweils eine Tasse. Je nach Rezeptur kann auch noch am Nachmittag eine Tasse getrunken werden, aber immer auf leeren Magen. Die Aufnahme der Teebestandteile wird dadurch verbessert.

Teemischungen gegen häufige Beschwerden

Die folgenden Standardrezepte gibt es auch als Fertigpräparate (Beutel- oder Instant-Tees), die die gleiche oder ähnliche Zusammensetzung enthalten.

  • Abführtee
    Zutaten:
    30 g Kümmelfrüchte
    30 g Pfefferminzblätter
    20 g Sennesblätter
    50 g Kamillenblüten
    Die einzelnen Teile werden gemischt. Stellen Sie einen Aufguss her, indem Sie kochendes Wasser über die Mischung gießen und etwa 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen. Nehmen Sie einen Teelöffel der Teemischung pro Tasse Wasser. Am besten trinken Sie den Abführtee am Abend: 2 Tassen sind ausreichend.
  • Beruhigungstee
    Zutaten:
    40 g Baldrianwurzel
    20 g Hopfenzapfen
    15 g Melissenblätter
    15 g Pfefferminzblätter
    10 g Pomeranzenschale
    Ein Esslöffel voll Tee wird mit kochendem Wasser übergossen. Bedeckt etwa 10 bis 15 Minuten ziehen lassen und danach durch ein Teesieb geben. Wenn es nicht anders verordnet ist, können Sie täglich 2 bis 3 Tassen frisch bereiteten Tee trinken. Sie können ihn trinken, wenn Sie unter Einschlafstörungen oder nervösen Erregungszuständen leiden.
  • Blasen- und Nierentee
    Zutaten:
    20 g Birkenblätter
    20 g Queckenwurzelstock
    20 g Riesengoldrutenkraut
    20 g Hauhechelwurzel
    20 g Süßholzwurzel
    Übergießen Sie 2 bis 3 Teelöffel Tee mit kochendem Wasser und lassen Sie es dann etwa 15 Minuten bedeckt ziehen. Sie dürfen täglich 3 bis 4 Tassen frisch bereiteten Tee zwischen den Mahlzeiten trinken. Der Tee erhöht die Harnmenge bei Katarrhen im Bereich der Niere und Blase, außerdem beugt er Harngrieß und Harnsteinen vor.
  • Erkältungstee
    Zutaten:
    10 g Fenchelfrüchte
    10 g Blutwurz
    10 g Eichenrinde
    15 g Salbeiblätter
    Vermischen Sie die einzelnen Teile und nehmen Sie pro Tasse Wasser einen Teelöffel der Mischung, setzen dies an und lassen es mehrere Stunden lang ziehen. Dann kurz aufkochen und den Tee lauwarm zum Gurgeln nehmen. Damit der Tee auch hilft, muss er mehrmals am Tag angewendet werden.
  • Hustentee
    Zutaten:
    25 g Eibischwurzel
    10 g Fenchel
    10 g Isländisches Moos
    15 g Spitzenwegerichkraut
    10 g Süßholzwurzel
    30 g Thymianwurzel
    Übergießen Sie einen Teelöffel Tee mit siedendem Wasser und lassen Sie das Getränk etwa 10 Minuten bedeckt ziehen. Wenn Sie täglich eine Tasse frischen Tee zu sich nehmen, helfen Sie Ihrem Körper bei Bronchitis und Erkrankungen der oberen Luftwege.
  • Leber-Galle-Tee
    Zutaten:
    30 g Mariendistelfrüchte
    20 g Kümmelfrüchte
    30 g Faulbaumrinde
    40 g Wurzel und Blätter des Löwenzahns
    Vermischen Sie die Teile und nehmen Sie pro Tasse Wasser einen Teelöffel der fertigen Teemischung. Kochen Sie den Tee 4 Minuten lang. Sie dürfen täglich 2 Tassen Tee jeweils 30 Minuten vor jeder Hauptmahlzeit einnehmen. Bewährt hat sich dieser Tee auch in Form einer Kur, die zur Vorbeugung durchgeführt werden kann. Im Frühjahr zum Entschlacken, im Herbst zum Sammeln von Energie und Kraft für den langen Winter.
    Sinnvollerweise muss die Leber-Teekur über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen erfolgen. Sie sollten auch unbedingt eine Umstellung Ihrer Ernährungsgewohnheiten vornehmen.