Vegetarier: gesund oder mangelernährt?

Als Vegetarier zu leben, heißt bei der Ernährung auf Nahrungsmittel von getöteten Tieren zu verzichten. Gründe hierfür sind sowohl in bestimmten ethischen Anschauungen aber auch in gesundheitlichen Aspekten zu finden. Allgemein werden drei Formen des Vegetarismus unterschieden:

Ovo-Lacto-Vegetarier
ernähren sich ohne Fleisch und Fisch, essen aber Tierprodukte, wie Eier und Butter sowie die daraus hergestellten Produkte.

Lacto-Vegetarier
essen weder Fleisch noch Fisch und auch keine Butter.

Veganer
verzichten auf jegliche vom Tier stammenden Produkte, auch auf Butter und Honig.

Gesund ohne Fleisch
Vegetarier haben gegenüber Fleischessern ein um 30 bis 70 Prozent niedrigeres Risiko, an koronaren Herzkrankheiten zu erkranken. Auch ihr Magen-Darm-Trakt ist weniger krankheitsanfällig. Bemerkenswert ist, daß Vegetarier zu etwa 60 Prozent seltener an Krebs sterben. Auch an Nierenfunktionsstörungen und Gicht leiden sie nicht so oft wie Fleischesser. Sie sind zudem viel öfter idealgewichtig, ihre Blutfettwerte sind niedriger ebenso ihr Blutdruck.

Mangelernährt ohne Fleisch?
Um ausreichend versorgt zu sein, müssen Vegetarier den Nährstoffgehalt der einzelnen Lebensmittel gut kennen. Andernfalls riskieren sie einen Mangel in ihrer Ernährung. Das gilt besonders für die folgenden Nahrungsbestandteile: Eiweiß, Eisen und Kalzium.
Veganer hingegen müssen schon ausgesprochene Ernährungsspezialisten sein, um genügend Nährstoffe zu sich zu nehmen.
Nicht-Vegetarier füllen ihre Eiweißvorräte größtenteils durch Aufnahme von Fleisch auf. Der Eiweißbedarf lässt sich jedoch auch leicht mit Milch oder Eiern decken. Auch Hülsenfrüchte und Soja sind hervorragende Eiweißlieferanten.
Veganer müssen die Art des Eiweißes in ihren Nahrungsmitteln gut kennen und bewußt miteinander kombinieren, um keinen Eiweißmangel zu riskieren. Auch die Kalziumversorgung könnte für Veganer möglicherweise kritisch sein.
Schwangere, stillende Mütter und Säuglinge sollten nicht vollkommen auf tierisches Eiweiß verzichten.
Auch bei Kindern und Jugendlichen, die sich noch im Wachstum befinden, sollte darauf geachtet werden, dass Fleisch ab und zu auf dem Speiseplan steht.
Eine Portion Fleisch pro Woche reicht z. B. aus, um den Körper genügend mit Eisen zu versorgen. Zwar enthalten auch pflanzliche Nahrungsmittel, wie beispielsweise Spinat, Eisen, man sollte dabei jedoch nicht vergessen, dass der Körper dieses pflanzliche Eisen wesentlich schwerer aufnehmen kann als das tierische. Der Bedarf an Vitamin B12 läßt sich durch Milchprodukte abdecken.
bwohl Veganer keine Milchprodukte zu sich nehmen, zeigen sie nur selten Mangelerscheinungen. Offensichtlich nehmen sie mit milchsauren Produkten (z.B. Sauerkraut) ausreichend Vitamin B12 auf.

Tipp:
Auch wenn Sie kein Veganer oder Vegetarier sind, gehört nicht zu jeder Mahlzeit ein Fleischprodukt. Ein bis zwei fleischlose Tage pro Woche schaden keinesfalls, weder der Gesundheit noch der Figur. Und wer sich mit diesem Gedanken gar nicht anfreunden kann, der sollte wenigsten versuchen, gelegentlich ein Fleischgericht durch leckeren Seefisch zu ersetzen.