Rotaviren fürs Baby lebensgefährlich

Oft beginnt es in der Nacht. Die Kleinen werden unruhig und holen mit ihrem Weinen die Eltern aus dem Bett. Noch ehe man reagieren kann, liegt das Abendbrot bereits in flüssiger Form auf der Bettdecke. Das ist nur der Anfang. Nichts behält der Nachwuchs, in den folgenden Stunden, manchmal auch Tagen, in seinem kleinen Körper. Besonders für Säuglinge kann das lebensbedrohlich werden. Durchfallerkrankungen, ausgelöst durch Rotaviren, sind besonders gefährlich und hoch ansteckend.

Impfung ist der beste Schutz

Laut Gesundheitsministerium waren Sachsen-Anhalt 2012 insgesamt 2.201 Erkrankte gemeldet. Darunter befanden sich 879 Kinder im Alter von null bis zwei Jahren. Einige von ihnen mussten stationär behandelt werden. Eine Schutzimpfung gegen diese Erkrankung ist seit 2008 möglich, gehört jedoch nicht zu den Standardimpfungen. „Kinder in den ersten Lebensmonaten sind besonders gefährdet, weil ihr Körper den plötzlichen Flüssigkeitsmangel noch nicht so schnell ausgleichen kann und daher schnell austrocknet. Im Rahmen unseres speziellen Kinder- und Jugendprogramms übernehmen wir bundesweit die Kosten für diese zusätzliche Impfung“, sagt Elke Sy, Landesbereichsleiterin der BARMER GEK in Sachsen-Anhalt.

Infektionszahlen sinken

Nach Angaben des Ministeriums wurden 2012 in Sachsen-Anhalt insgesamt 280 erkrankte Kinder in 26 Kindertagesstätten registriert, 2010 waren es in 48 Einrichtungen noch 482 Kinder. Die Infektionszahlen bei den Kleinsten sind in den letzten Jahren gesunken. Maßgeblich Anteil daran haben die erfolgten Impfungen. Im Jahr 2010 wurden durchschnittlich 56 Prozent der Säuglinge geimpft. „Es ist erfreulich, dass diese Impfung von den Eltern in Sachsen-Anhalt gut angenommen wird. Sie bietet den Jüngsten Schutz und senkt gleichzeitig auch das Risiko andere in der Familie oder Umgebung anzustecken“, so Sy weiter.

Rotaviren häufigste Ursache für schwere Durchfallerkrankung

Durchfallerkrankungen, ausgelöst durch Rotaviren sind weltweit verbreitet. Infektionen treten besonders häufig in den Wintermonaten auf. Sie sind in Deutschland meldepflichtig. In geheizten trockenen Räumen können sich die Erreger besonders leicht verbreiten. Die Ansteckung erfolgt meist durch Schmierinfektion, von der Hand in den Mund. Es handelt sich bei diesem Virus um einen sehr widerstandfähigen Erreger, der auch längere Zeit auf Spielzeugen oder anderen haushaltsüblichen Flächen überleben kann. Nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Tagen, treten dann die typischen Symptome auf: häufiges Erbrechen, Durchfall, gefolgt von hohem Fieber. Bei schweren Krankheitsverläufen kann der Durchfall vier bis fünf Tage andauern und durch den daraus folgenden Wasser- und Elektrolytverlust zur Austrocknung führen.