Neurowissenschaftlerin, Epidemiologe und Herzchirurg für besondere Leistungen in Forschung und Lehre geehrt

Medizinische Fakultät verleiht den Titel der „außerplanmäßigen Professur“
 
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) hat erneut an drei Privatdozent:innen den Titel „außerplanmäßige Professorin” bzw. „außerplanmäßiger Professor” (APL) an der Medizinischen Fakultät verliehen. Der Titel wird von der OVGU an Habilitierte vergeben, die sich in Forschung und Lehre nach Ansicht der Fakultät hervorragend bewährt haben.
 
Die Ernennungen im Überblick
 
PD Dr. med. Maximilian Scherner, Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie der Universitätsmedizin Magdeburg
seit 11.11.21 APL-Professor
 
Zur Person:
PD Dr. med. Maximilian Scherner, Jahrgang 1979, hat in Leipzig und Köln ein Studium der Humanmedizin absolviert. Die Promotion und Habilitation für das Fachgebiet Herzchirurgie erfolgte ebenfalls an der Universität Köln. Der Facharzt für Herzchirurgie ist seit 2021 leitender Oberarzt in der Universitätsklinik für Herz- und Thoraxchirurgie.
 
Dort forscht er zu künstlichen Gefäßprothesen aus bakterieller Nanocellulose mit Hilfe von Tissue Engineering. Durch die künstliche Herstellung von biologischen Geweben sollen schmalkalibrige Gefäße erzeugt werden, die aufgrund ihrer hohen Biokompatibilität bessere Langzeitergebnisse versprechen. Die Charakterisierung und Analyse minimalinvasiver herzchirurgischer Techniken, insbesondere der kathetergestützten Aortenklappenimplantation, inwiefern herzchirurgische Eingriffe die Nierenfunktion beeinflussen und Ursachen postoperative Komplikationen bei komplexen herzchirurgischen Eingriffen sind weitere Themen, die PD Scherner wissenschaftlich untersucht. 
 
PD Dr. phil. Catherine Sweeney-Reed, Universitätsklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Magdeburg
seit 10.06.22 APL-Professorin
 
Zur Person:
PD Dr. phil. Catherine Sweeney-Reed, Jahrgang 1973, absolvierte ein Medizinstudium mit einem zusätzlichen Abschluss in den Neurowissenschaften am University College London Medical School und ist Fachärztin für Allgemeinmedizin. Die Promotion erfolgte im Fachgebiet Kybernetik an der University of Reading (UK) und die Habilitation für die Experimentelle Neurologie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Seit 2015 leitet die gebürtige Britin die Forschungsgruppe Neurokybernetik und Rehabilitation an der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Magdeburg.
 
In ihrer Forschung befasst sie sich mit der Neuromodulation der kognitiven Leistung und deren neuronale Korrelate beim Lernen und beim Gedächtnis mittels tiefer und transkranieller elektrischer Hirnstimulation sowie des Neurofeedbacks durch eine Gehirn–Maschine-Schnittstelle. Dabei interessiert sie unter anderem der Einfluss der tiefen Hirnstimulation des Thalamus für Bewegungsstörungen sowohl beim motorischen Lernen als auch beim prospektiven Gedächtnis, also die Fähigkeit, sich an gefasste Handlungsabsichten zu erinnern.
 
PD Dr. rer. biol. hum. Enno Swart, Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Universitätsmedizin Magdeburg
seit 06.07.22 APL-Professor
 
Zur Person:
PD Dr. rer. biol. hum. Enno Swart, Jahrgang 1962, hat in Dortmund ein Statistik-Studium absolviert. Er promovierte an der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Habilitation für das Fachgebiet der Versorgungsforschung und Epidemiologie erfolgte an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Swart ist seit 1993 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Universitätsmedizin Magdeburg tätig, seit 2019 in der Funktion des stellvertretenden Institutsleiters.
 
Mit Methoden der Epidemiologie und Versorgungsforschung untersucht er die Wirksamkeit und Effizienz von Therapie- und Präventionsmaßnahmen. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Erschließung und Analyse von Sekundärdaten (z.B. Krankenkassenabrechnungsdaten), mit denen sich in der Versorgungsforschung die sogenannte letzte Meile des Gesundheitssystems darstellen lässt, also Strukturen, Prozesse und Ergebnisse der alltäglichen Versorgung in all seinen Sektoren.
 
Hintergrund:
In Sachsen-Anhalt wird die „außerplanmäßige Professur“ auf der Grundlage von § 48 Abs. 3 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt (HSG LSA) verliehen. Vorausgesetzt wird, dass ein Privatdozent oder eine Privatdozentin vor der Ernennung in der Regel vier Jahre erfolgreich in Lehre und Forschung tätig war.