Keuchhusten kann noch immer töten

Impfung bleibt der beste Schutz

Magdeburg: Laut Angaben des Ministerium für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt, haben die Erkrankungen mit Keuchhusten drastisch zugenommen. Allein im ersten halben Jahr hat sich die Zahl der gemeldeten Fälle um das fünffache gegenüber dem Vorjahr erhöht. So wurden in diesem Jahr bereits 468 Fälle registriert. Im gleichen Zeitraum waren es 2011 nur 87. Angesichts der ungewöhnlich hohen Zahl von Keuchhustenerkrankungen in diesem Jahr empfiehlt die BARMER GEK dringend allen Erwachsenen, ihren aktuellen Impfstatus sowie den ihrer Kinder zu überprüfen und fehlende Impfungen nachzuholen.

Überträger sind Eltern und Geschwister

Keuchhusten, auch Pertussis genannt, ist keine harmlose Kinderkrankheit, sondern eine hoch ansteckende schwere Atemwegserkrankung. "Schnell wird sie durch Husten, Niesen oder einfach nur Sprechen übertragen", warnt Claudia Szymula, Sprecherin der BARMER GEK in Sachsen-Anhalt. Zunehmend gelten infizierten Jugendlichen und Erwachsenen als Überträger. Bei ihnen äußert sich die Krankheit oftmals "nur" als ein über Wochen, auch Monate andauernde Husten. "Lebensbedrohlich kann die Erkrankung jedoch für Säuglinge werden. Sie sind in den ersten Lebensmonaten völlig schutzlos, denn eine Impfung ist von Experten erst ab dem zweiten Lebensmonat empfohlen", so Szymula weiter.

Kinder sind geimpft, aber was ist mit den Eltern?

Nach Angaben des Sozialministeriums waren bei den Einschulungsuntersuchungen im Jahr 2011, 96 Prozent der Kinder vollständig gegen Keuchhusten geimpft. Das Auffrischen der Schutzimpfungen bei den großen Geschwistern oder den Erwachsenen wird häufig vergessen. "Für einen vollständigen Impfschutz ist eine weitere Impfung der Jugendlichen im Alter von 9 bis 17 Jahren wichtig. Allen Erwachsene raten wir dringend sich bei der nächsten fälligen Impfung gegen Tetanus und Diphtherie auch gegen Keuchhusten impfen zu lassen", so Claudia Szymula. Die Kosten dafür übernimmt die Krankenkasse. Außerdem fällt keine Praxisgebühr an.