Alle Apotheken in Sachsen-Anhalt können neue Grippeimpfstoffe liefern

Gut zwei Monate vor Beginn der neuen Grippesaison sind die rund 3.200 Vertragsärzte in Sachsen-Anhalt darüber informiert worden, dass unter Federführung der Krankenkasse Barmer GEK die Ausschreibungen für den neuen Grippeimpfstoff im Land erfolgreich abgeschlossen wurde.

„Die Ärzte können den benötigten Grippeimpfstoff bei den Apotheken im Land bestellen“, sagt Elke Sy, Leiterin Verträge der Barmer GEK Landesvertretung Sachsen-Anhalt. Alle Apotheken von Arendsee bis Zeitz sind wieder in die Versorgung mit Grippeimpfstoffen eingeschlossen. „Das war ja auch ein Wunsch des Landesapothekerverbandes, dem die gesetzlichen Krankenkassen nach den guten Erfahrungen der vergangenen Jahre gern gefolgt sind“, so Elke Sy.

Der „kleine Pieks“ kann Leben retten
In der zurückliegenden Grippesaison 2014/15 haben die Apotheken in Sachsen-Anhalt gut 735.000 Impfdosen an die Ärzte ausgeliefert. „Damit lag die Impfqoute landesweit bei etwa 35 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten“, erläutert Sy. Für die neue Saison wurden bei zwei renommierten Herstellern sogar 760.000 Impfdosen geordert, da mit einem weiteren Anstieg der Beteiligung an der Grippeschutzimpfung gerechnet wird.

„Das ist auch gut so, denn vielen Menschen ist nicht bewusst, dass jedes Jahr in Deutschland etwa 8.000 bis 11.000 Grippetote gezählt werden“, erläutert die Barmer GEK-Mitarbeiterin. „Der kleine Pieks kann also wirklich Leben retten.“ Insbesondere Kinder, Jugendliche, Schwangere und ältere Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten sich gegen die Influenza-Grippe impfen lassen. Über eine Impfung nachdenken sollten auch jene, die häufig Publikumsverkehr haben, wie Lehrer oder Mitarbeiter von Dienstleistungsunternehmen. Am besten geht man zu seinem Hausarzt oder Kinderarzt, aber auch etliche kommunale Gesundheitsämter führen wieder Grippeschutzimpfungen durch. „Die Gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für alle Versicherten, die sich impfen lassen wollen“, ergänzt Elke Sy.

Übrigens: Ein ausreichender Schutz gegen Ansteckung besteht erst etwa zwei bis vier Wochen nach der Impfung. Dafür hält der Impfschutz etwa ein halbes Jahr. Deshalb sollte man seinen Impftermin am besten für Mitte September bis Mitte Oktober planen, damit der Impfschutz für die komplette Grippesaison bis zum Frühlingsanfang anhält.

Hintergrund Influenza-Grippe
Die echte Grippe ist eine schwere Infektionskrankheit, die von aggressiven Influenza-Viren hervorgerufen wird und sogar tödlich verlaufen kann. Weltweit treten in der kalten Jahreszeit regelmäßig Grippewellen auf, bei uns in Deutschland zumeist zwischen Dezember und April. Die echte Grippe ist nicht zu verwechseln mit dem vergleichsweise harmlosen grippalen Infekt, der uns in den Wintermonaten zumeist mit Schnupfen und Husten „quält“. Verschärfend wirkt sich aus, dass einer Grippeerkrankung oft eine bakterielle Sekundärinfektion folgt, bspw. eine Lungenentzündung. In Deutschland gehen deshalb jedes Jahr Millionen Arztbesuche und tausende Einweisungen ins Krankenhaus auf das Konto der Influenza. Nach Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts sind in jeder Grippesaison etwa 5 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen. Entsprechend hoch ist auch die Zahl der grippebedingten Toten – sie variiert von einigen Tausend bis zu etwa 30.000 Toten in den „Grippe-Wintern“ 1995/96 und 2012/13.